Liebe Patientin,
viele Frauen wissen, wie unangenehm eine Blasenentzündung (unterer Harnwegsinfekt, Zystitis) sein kann. Häufig kommt der Harndrang sehr schnell. Der Gang zur Toilette kann zur Qual werden: Beim Wasserlassen tröpfelt es nur. Es brennt, sticht oder schmerzt. Wie eine Blasenentzündung entsteht und was Sie und Ihre Ärztin oder Ihr Arzt dagegen tun können, darüber informiert Sie diese Patienteninformation.
Die Fachleute unterscheiden zwischen der unkomplizierten und komplizierten Harnwegsinfektion. In dieser Information geht es um die unkomplizierte Harnwegsinfektion beziehungsweise Blasenentzündung bei Frauen. Das bedeutet:
Bei einer Blasenentzündung können Sie sich schlapp und krank fühlen. Ebenso kann Blut im Urin vorkommen. Hohes Fieber und Schmerzen im seitlichen mittleren Rückenbereich (Flanke) liegen jedoch nicht vor. Diese Beschwerden deuten eher auf eine Nierenbeckenentzündung hin. Diese soll rasch behandelt werden, damit keine Folgeschäden bleiben.
In der Regel verursachen Bakterien die Entzündung. Sie dringen meist von außen über die kurze Harnröhre bei Frauen ein. Zusätzlich gibt es Umstände, die das Auftreten einer Blasenentzündung begünstigen können, zum Beispiel:
Ihre Ärztin oder Ihr Arzt befragt Sie nach Ihren Beschwerden und Vorerkrankungen. Meist lässt sich dann schon sagen, ob eine unkomplizierte Blasenentzündung vorliegt. Weitere Anzeichen wie Juckreiz oder Ausfluss aus der Scheide oder Harnröhre können auf andere Ursachen hindeuten. Unter bestimmten Voraussetzungen empfehlen Fachleute weitere Untersuchungen, zum Beispiel bei häufigen Blasenentzündungen oder Risikofaktoren, die den Krankheitsverlauf verschlechtern können. Dazu gehören eine ausführliche körperliche Untersuchung, eine Urinuntersuchung im Labor und manchmal eine Bilduntersuchung der Harnwege.
Eine unkomplizierte Blasenentzündung heilt in der Regel von alleine aus. Auch Folgeschäden treten nicht auf. Daher müssen Sie zunächst nichts unternehmen, wenn Sie die Beschwerden gut aushalten. Die Behandlung dient dazu, starke Beschwerden zu lindern und die Krankheitsdauer zu verkürzen. Hier gibt es zwei Möglichkeiten: Ihnen sollte ein Mittel gegen Bakterien angeboten werden, ein sogenanntes Antibiotikum. In leichteren Fällen kann auch ein schmerz- und entzündungshemmendes Medikament, zum Beispiel Ibuprofen, helfen. Besprechen Sie mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt die jeweiligen Vor- und Nachteile der Behandlung. Wenn sich nach 2 Wochen Behandlung die Beschwerden nicht bessern, sollten Sie erneut die Praxis aufsuchen.
Etwa 3 von 100 Frauen erleben wiederholt Blasenentzündungen, das bedeutet mehr als drei pro Jahr. Auch wenn diese unangenehm sind, bleiben sie in der Regel ohne Folgen. Ihre Ärztin oder Ihr Arzt soll nach Ursachen suchen, die Blasenentzündungen begünstigen oder verschlechtern können. Viele Dinge können Sie selbst tun: unten. Darüber soll auch Ihre Ärztin oder Ihr Arzt ausführlich mit Ihnen sprechen. Erst wenn diese Maßnahmen nicht helfen, empfehlen Fachleute folgende Möglichkeiten:
Besprechen Sie die Vor- und Nachteile der jeweiligen Behandlung und welche für Sie geeignet ist.
Für folgende Mittel ist in verlässlichen Studien kein Nutzen belegt:
Manchmal können diese Maßnahmen sogar schaden.
Patienteninformation: Was tun bei Blasenentzündung? (pdf - 53 kB)
Quelle: Kassenärztliche Bundesvereinigung